Vortrag von STÄDTE OHNE HUNGER-Gründer am Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
Zum Thema Urbane Landwirtschaft und soziale Inklusion: Warum und wie die NGO STÄDTE OHNE HUNGER einkommensgenerierende Gemeinschaftsgärten schafft referierte STÄDTE OHNE HUNGER-Gründer Hans Dieter Temp im Rahmen seines Berlinaufenthalts am Donnerstag, 03.03.2016.
Auf Einladung von Fachgebietsleiter Prof. Dr. Marcel Robischon, der eine Seminarreihe veranstaltet, zu der Interessierte verwandter Fachgebiete aus Forschungsinstitutionen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen eingeladen sind, berichtete Hans Dieter Temp über die Arbeit der Organisation STÄDTE OHNE HUNGER in Brasilien.
Einen Schwerpunkt legte Temp auf das Projekt Gemeinschaftsgärten, dessen Ziel es ist, Menschen, die keinen Zugang zum regulären Arbeitsmarkt finden, zu urbanen Landwirten zu qualifizieren und ihnen durch den Verkauf ihrer Erzeugnisse ein regelmäßiges Einkommen zu ermöglichen. Ins Englische übersetzt wurde der deutschsprachige Vortrag von Hans Dieter Temp durch Alice Bischof, die kurz vor ihrem Bachelorabschluss am Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften steht und gleichzeitig Stellvertretender Vorstand von STÄDTE OHNE HUNGER Deutschland e. V. ist.
Unter den 30 Teilnehmern befanden sich auch PD Dr. Heide Hoffmann und Dr. Cornelia Oschmann, die das Projekt Gemeinschaftsgärten von STÄDTE OHNE HUNGER im Oktober 2015 vor Ort im Bezirk São Mateus kennengelernt hatten. Die Wissenschaftlerinnen waren im Rahmen einer bilateralen Konferenz der Humboldt-Universität und der Universidade de São Paulo (USP) zum Thema „Herausforderungen der Globalisierung im urbanen Kontext“ vom 06.- 10.04.2015 in São Paulo.
Teil dieser Konferenz war der KOSMOS Workshop, an dem STÄDTE OHNE HUNGER durch Jonas Steinfeld repräsentiert wurde. Der Workshop behandelte das Thema der urbanen Landwirtschaft und wie diese zur Nachhaltigkeit von Städten beitragen kann.
Das Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften ist auf eine problemorientierte und zugleich interdisziplinäre Forschung ausgerichtet. Es kombiniert die Weiterentwicklung ihrer theoretischen und methodischen Grundlagen mit der Konzipierung anwendungsfähiger Problemlösungen für landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzungssysteme, den Umweltschutz, die ländliche Entwicklung und die Politikberatung. Seine zentralen Forschungsgebiete sind sowohl regionaler als auch globaler Natur. Dabei stehen Fragen der Sicherung der Welternährung ebenso im Vordergrund wie die Gewährleistung einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Ressourcennutzung und die Bewahrung der natürlichen Umwelt. Folgende Schwerpunkte werden besonders betont:
Strukturwandel im Agrarsektor – Analyse und Gestaltung wirtschaftlicher, politischer und institutioneller Veränderungsprozesse mit dem Fokus auf die Länder Mittel- und Osteuropas
Qualitätssicherung in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Produktionssystemen im Dienste der Nahrungsmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes
Urbaner und periurbaner Land- und Gartenbau unter Betonung der Vielfalt naturbezogener und ressourcenbasierter sowie wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stadt-Land-Beziehungen
Zahlreiche Projekte werden von forschungsfördernden Organisationen unterstützt, z.B. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Europäischen Union, der Volkswagen-Stiftung, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Institut ist Mitglied der Forschungsplattform Berlin-Brandenburg und pflegt vielfältige nationale und internationale Kooperationsbeziehungen.