Hintergrund: Deutsche Einwanderung in Rio Grande do Sul
Die ersten vom brasilianischen Staat in Deutschland als Arbeiter für eine Flachs-Hanffabrik unter Vertrag genommenen Einwanderer trafen am 18. Juli 1824 in Porto Alegre, der Hauptstadt des Bundesstaats Rio Grande do Sul, ein.
Sie waren Teil des ersten Kontingents deutscher Immigranten, die nach Brasilien einwanderten. Mit ihrer Ankunft veränderte sich diese Region. Innerhalb weniger Jahre blühten die landwirtschaftliche Produktion und das Handwerk auf. Mit ihrer Arbeit schufen die Handwerker die Grundlage für die Industrialisierung des südlichsten Bundesstaats Brasiliens.
Zwischen 1824 und 1830 trafen 5.350 Deutsche in Rio Grande do Sul ein. Trotz einer sechsjährigen Unterbrechung zwischen 1830 und 1844 aufgrund der Revolução Farroupilha wanderten bis 1914 weitere 37.000 Deutsche ein. Die letzte klassische Kolonie deutscher Einwanderer, eine Gruppe mennonitischer Familien, traf in den 1930er Jahren im Süden Brasilien ein und ließ sich Ende der 1940er Jahre in Rio Grande do Sul nieder.